Konzeption
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir freuen uns über Ihr Interesse an unserer Arbeit und laden Sie herzlich ein einen ersten Eindruck unserer kunterbunt lebendigen Bildungs- und Betreuungsarbeit durch das Lesen unserer Konzeption zu gewinnen.
Unser Motto „Lernen aus erster Hand“ stellt vor allem unser Bild vom Kind und unser Bildungsverständnis heraus.
Das einzelne Kind, mit seiner Fähigkeit eigene Bildungsprozesse zu initiieren, stellt somit den Mittelpunkt unserer Arbeit dar. Dazu gehören auch Grenzen des Einzelnen, die durch das Leben und Lernen in einer Gesamtgruppe von Kindern erfahrbar gemacht werden. Dabei können gesellschaftliche Werte und Normen erlernt werden.
Wir wünschen uns, dass Sie beim Lesen viele Antworten auf Ihre Fragen und Überlegungen finden.
Bitte sprechen Sie uns gerne persönlich an, wenn etwas unbeantwortet bleibt!
Neue Impulse helfen uns, stetige Verbesserungen im Kontext moderner und familienorientierter Bildungs- und Betreuungsarbeit anzubieten.
2. Kindergarten Kunterbunt – Vorstellung unserer Einrichtung
Usere Kindertageseinrichtung Kindergarten Kunterbunt begleitet Kinder und ihre Familien seit 1992 und liegt in der Trägerschaft der Gemeinde Handorf.
Wir bieten Plätze der Halbtages- und Ganztagsbetreuung für Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren an.
Drei Gruppen mit jeweils maximal 25 zu betreuenden Kindern sind dafür konzipiert. ROT, GRÜN und BLAU sind die Gruppennamen. Jede Gruppe hat einen eigenen Gruppenraum, in dem mindestens zwei qualifizierte pädagogische Fachkräfte als Bezugspersonen, Lernassistenten und Explorationsunterstützer tätig sind.
2.1 Betreuungszeiten
Von montags bis freitags bieten wir folgende Regelbetreuungszeiten an:
8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
8.00 Uhr bis 15.00 Uhr
8.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Zusatzdienste
Frühdienst 1: 7.00 Uhr – 8.00 Uhr
Frühdienst 2: 7.30 Uhr – 8.00 Uhr
Das Angebot der Zusatzdienste kann nur durch die Mindestanzahl von sechs angemeldeten Kindern gewährleistet und aufrechterhalten werden. Des Weiteren kann die Buchung dieser Dienste mit Kosten verbunden sein, da die seit 2018 bestehende gesetzliche Beitragsfreiheit maximal acht Stunden je Betreuungstag umfasst (-→ siehe Satzung).
2.2 Bürozeiten
Unsere Kindergartenleitung Frau Hein ist als freigestellte Leitung in unserer Einrichtung tätig und somit nicht in der täglichen Gruppenbetreuung. Zusätzlich übernimmt sie jedoch Urlaubs- und Krankheitsvertretungsdienste in den Gruppen. Dadurch sind alle Termine bitte individuell abzustimmen und nach Möglichkeit frühzeitig anzumelden.
2.3 Unser Raumangebot
• 3 Gruppenräume, eingerichtet als Funktionsräume
(Atelier, Rollenspielraum und Bauraum)
• ein Waschraum je Gruppe
• ein Bistro, das auch als Multifunktionsraum für vielfältige Angebote genutzt wird
• eine Bibliothek
• ein kleiner Bauraum
In der Länge des gesamten Gebäudes erstreckt sich unser viel genutztes Außengelände. Auch das gegenüberliegende Eichenwäldchen lädt zum Spielen und Feiern im Freien ein.
2.4 Tagesablauf
Frühdienst: 7.00 Uhr – 8.00 Uhr
Treffen in der grünen Gruppe (Bauraum)
Freispiel: 8.00 Uhr – 11.30 Uhr
Freispiel in allen Räumen, wie auf dem Außengelände
Angebote am Vormittag:
8.00 Uhr – 11.00 Uhr (je nach Bedarf und Möglichkeit)
Gruppen- und Geburtstagskreise:
11.30 Uhr – 12.00 Uhr
Mittagessen/Snackzeit:
12.00 Uhr – 13.30 Uhr
Vorlesezeit:
13.30 Uhr – 14.00 Uhr
(In dieser Zeit bitten wir die Kinder nicht abzuholen,
wenn sie dieses Angebot wahrnehmen.)
Freispielzeit:
13.00 Uhr – 16.00 Uhr
Angebote am Nachmittag:
14.00 Uhr – 15.30 Uhr
Wir weisen daraufhin, dass die obig genannten Zeiten an manchen Tagen etwas abweichen können.
2.5 Mahlzeiten
Frühstück: 8.00 Uhr – 9.30 Uhr
Wir wünschen uns, dass alle Kinder Zuhause bereits ein erstes Frühstück gemeinsam mit ihrer Familie einnehmen. Wir bieten die Möglichkeit eines kleinen zweiten gesunden Frühstücks an, das die Eltern ihrem Kind bitte vorbereiten und mitgeben. Des Weiteren wird jeden Tag ein kleiner Rohkostteller für jeden Bistrotisch mit Obst und Gemüse vorbereitet, von dem alle Kinder naschen dürfen.
Mittagessen Gruppe1: 12.00 Uhr – 12.40 Uhr
Die Kinder essen in Kleingruppen im Bistro und im Atelier.
Mittagessen Gruppe2: 12.45 Uhr – 13.30 Uhr
Die Kinder essen in Kleingruppen im Bistro und im Atelier.
Snackzeit der Vormittagskinder: ab 12.00 Uhr
Die Kinder der Vormittagsbetreuung haben die Möglichkeit einen mitgebrachten Snack einzunehmen. In der Regel findet die Snackzeit auf dem Außengelände statt. Ausnahmen bildensehr schlechte Witterungsverhältnisse.
Nachmittagssnack: 14.30 Uhr – 15.00 Uhr
Alle Kinder, die unsere Nachmittagsbetreuung besuchen, haben die Möglichkeit in dieser Zeit einen kleinen mitgebrachten Snack im Bistro einzunehmen.
2.6 Zusätzliche Angebote
Turntage finden in der Ernst – Peter – Benecke – Sporthalle, Cluesweg 13 in Handorf statt.
Die ABC – Kinder turnen montags, die jüngeren Kinder freitags.
Unsere ehemalige Kindergartenleitung Liane besucht uns jeden zweiten Dienstag im Monat, um den Kindern in Kleingruppen vorzulesen.
Der erste Mittwoch im Monat lädt alle Kinder ein, ihr Lieblingsspielzeug mit in den Kindergarten zu bringen. An anderen Tagen bitten wir davon abzusehen (ausgenommen sind besondere (Belastungs-)Situationen der Kinder, wie bspw. die Zeit der Eingewöhnung/familiäre Veränderungen).
Die Verantwortung für das mitgebrachte Spielzeug liegt bei jedem Kind. Wir weisen ausdrücklich daraufhin, dass wir im Schadenfall keine Haftung übernehmen.
Zudem besprechen alle Eltern Zuhause mit ihrem Kind, ob das mitgebrachte Spielzeug mit nach draußen genommen werden darf.
Jeden ersten Donnerstag im Monat findet nach Möglichkeit unser Wandertag durch Handorf statt. In der Regel bieten zwei pädagogische Fachkräfte dieses Angebot für maximal 25 Kinder aus der gesamten Einrichtung an. Hin und wieder gehen auch alle Gruppen spazieren.
Am letzten Donnerstag im Monat findet unser Frühstücksbuffet statt. Alle Kinder frühstücken in ihrer Gruppe (Gruppe ROT frühstückt im Bistro). In der Woche vor dem Buffet besprechen wir, wer welche Frühstückszutat mitbringt.
Zusätzliche Angebote im Lauf des Jahres sind Wald- und Forscherwochen, Fahrzeugtage, Eltern – Kind – Aktionen, Ausflüge. Die Termine werden den Elternbriefen und/oder Aushängen an den Pinnwänden entnommen.
2.7 Schließzeiten
Wir sind das ganze Jahr für Sie da!
An folgenden Tagen darf Ihr Kind Urlaub vom Kindergartenalltag machen:
15 Tage während der Sommerferien
die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr
3 Studientage, die Termine werden frühzeitig bekannt gegeben
1 Tag des Mitarbeiterausflugs, der Termin wird frühzeitig bekannt gegeben
3. Rechtliche Grundlagen unserer Arbeit
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KiTaG – Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder
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ndsvoris.de/jportal/?quelle=jlink&query=KiTaG+ND+Inhaltsverzeichnis&psml=bsvorisprod.psml&max=true
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KJHG Kinder- und Jugendhilfegesetz
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bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/kinder–und-jugendhilfe
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Bundeskinderschutzgesetz
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bmfsfj.de/bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/kinder-und-jugendschutz/bundeskinderschutzgesetz/das-bundeskinderschutzgesetz
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Orientierungsplan für Bildung und Erziehung
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mk.niedersachsen.de/startseite/fruehkindliche_bildung/orientierungsplan-fuer-bildung-und-erziehung
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UN-Kinderrechtskonventionen
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kinderrechte.de
4. Pädagogische Grundlagen unserer Arbeit
Im Vorwort haben wir bereits kurz Bezug auf unser Motto Lernen aus erster Hand genommen.
Nachfolgend möchten wir uns vertiefend mit diesem beschäftigen und Ihnen veranschaulichen, wie unser pädagogisches Grundverständnis im Alltag zur lebendigen Bildungsarbeit wird.
Dabei wird vor allem die Selbstbestimmtheit des einzelnen Kindes, wie die Bedeutung des natürlichen Spiels für komplexe Lern- und Erfahrungsprozesse des Einzelnen innerhalb einer Gemeinschaft in den Vordergrund gestellt.
4.1 Pädagogischer Ansatz
In unserer Einrichtung arbeiten wir teiloffen. Was bedeutet das im Alltag?
Jedes Kind ist einer festen Gruppe zugeteilt und meldet sich in dieser an, muss jedoch während des Freispiels nicht in dieser verweilen.
Unsere Räume werden als Funktionsräume (Atelier, Rollenspielraum, Bauraum, Bistro und Bibliothek) angeboten, die den Kindern eine Fülle an Material und Möglichkeiten zur Umsetzung eigener Spielideen bieten.
Die Räume sind während der Freispielzeit für alle Kinder frei zugänglich. Somit ist es den Kindern möglich ihr eigenes Interesse in den Vordergrund zu stellen und diesem nachzugehen, neue Herausforderungen zu finden.
Auch sind die Kompetenzschwerpunkte von uns als Pädagoginnen sehr individuell und unterschiedlich, von dem alle Kinder unserer Einrichtung in vielfältigen Angeboten profitieren können.
Im Hinblick auf die Auseinandersetzung und das (Er)Leben in einer großen Gemeinschaft, was durch die Öffnung der Gruppen sehr vielfältig möglich ist, sehen wir ebenso ein hohes Maß im Entwickeln sozialer Kompetenzen, der Übernahme gesellschaftlich anerkannter Werte und Normen, wie des Empathievermögens.
Wir möchten jedoch trotz unserer teiloffenen Arbeit auch Momente innerhalb der Bezugsgruppe und deren Zugehörigkeit anbieten, was vor allem während der Eingewöhnungsphase von Bedeutung ist.
Gruppenkreise, Geburtstage oder auch der Buffet – Tag und weitere variable Angebote finden in den Stammgruppen statt.
Das teiloffene Angebot macht unsere Einrichtung auf den ersten Eindruck lauter und unruhiger, weil wir viel Bewegung von Raum zu Raum haben, die Unruhe mit sich bringt. Das wissen wir!
Wir laden Sie jedoch ausdrücklich und ganz herzlich ein, bei uns zu hospitieren, um einen Eindruck unserer reichen Möglichkeiten für alle Kinder zu bekommen.
Lassen Sie sich von den Ideen der Kinder, die so engagiert, planvoll, zielgerichtet, konzentriert und ausdauernd umgesetzt werden, begeistern und lauschen den detaillierten Erklärungen der Kinder dazu.
4.2 Unser Bildungsverständnis
Basierend auf den obig genannten rechtlichen Grundlagen unserer Arbeit haben wir uns umfassend mit dem Bildungsbegriff im Kontext unserer Arbeit auseinandergesetzt und fortlaufend fortgebildet.
Dabei haben wir uns vertiefend mit aktuellen neurobiologischen Kenntnissen des Lernens von Kindern beschäftigt, die beispielsweise sehr anschaulich durch den Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther dargestellt werden.
Aus Überzeugung stellen wir auf dieser Grundlage das freie Spiel und Handeln der Kinder als elementar für ihre Entwicklungs- und Lernprozesse in unserer Einrichtung heraus.
Aus der modernen Hirnforschung weiß man heute, dass lernen und verinnerlichen von Erlerntem vor allem dann gut funktioniert, wenn Kinder eine anregende, natürliche Lernumgebung als Erfahrungsraum ihrer Selbst erleben dürfen und selbsttätig ihre Welt erschließen.
Dass nicht das fremdgesteuerte, vorgegebene Lernen, die fertige Vermittlung von Sachwissen eine angemessene Lernkultur für das Verinnerlichen von Erlerntem darstellt – „…alles, was irgendwie unter die Haut geht, also mit Begeisterung geübt oder erlernt wird, wird viel besser im Hirn verankert als lustlos auswendig gelerntes Wissen.“ (Prof. Dr. Gerald Hüther, Professor für Neurobiologie)
In unserer Einrichtung dürfen alle Kinder vor allem durch intensives eigeninitiiertes Erfahrungslernen Entwicklungsprozesse vollziehen. Dies geschieht in allen alltäglichen Momenten, in denen sich ein Kind lustvoll, interessiert, konzentriert und ausdauernd mit seinen Ideen oder auch anderen Kindern beschäftigt und auseinandersetzt.
In Beziehung zueinander gehen ist in diesem Zusammenhang ein weiterer, wesentlicher Aspekt. Eine gelungene Lernatmosphäre entsteht da, wo wir uns wohl fühlen, Vertrauen fassen können und Zutrauen erfahren. Und auch hier haben neurobiologische Erkenntnisse Relevanz im Kontext unseres Bildungsverständnisses.
Die moderne Hirnforschung besagt, dass Lernen nur dann auf eine nachhaltige Weise erfolgt, wenn tiefere emotionale Zentren im Gehirn aktiviert werden (Gebauer K, Hüther G., S. 15 -34). Dies erfahren die Kinder im Umgang mit anderen Kindern und durch unsere Begleitung.
In Angeboten greifen wir die Interessen der Kinder über das freie Spiel hinaus auf, um sie umfangreich für die Kinder erfahrbar zu machen. In der Regel ist die Teilnahme an Angeboten für die Kinder frei, Ausnahmen bilden teilweise Gesamtgruppenangebote.
Fazit zum Bildungsverständnis
Im Vordergrund unseres Bildungsverständnisses steht das Kind mit seiner Selbsttätigkeit, das durch eine natürliche, anregende Lernumgebung und in Beziehung des großen Miteinanders Möglichkeiten des Lernens und Entwickelns erfährt.
Das Fertigstellen von vorgegebenen Produkten (beispielsweise durch einheitliche Bastelwerke) und verbindlichen Angeboten entspricht nicht unserer pädagogischen Intention: „Der Weg ist das Ziel!“ (Konfuzius).
4.3 Unser Bild vom Kind
„Der Mensch ist ein geborener Lerner und von selbst bestrebt, die Welt zu verstehen und Handlungskompetenz zu erwerben. Wir sprechen deshalb von >>Selbstbildung<<, weil niemand das Kind motivieren muss. Niemand kann dem lernenden Menschen die geistige und gefühlsmäßige Verarbeitung seiner Begegnungen mit der Welt (und mit sich selbst) abnehmen.“ (Orientierungsplan für Bildung und Erziehung, Niedersächsisches Kultusministerium)
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht stets das Kind. Wir nehmen es so an, wie es ist. Das Kind erfährt, dass es als Individuum angenommen wird, seine Gefühle beachtet und ernst genommen werden.
Wir begegnen jedem Kind auf Augenhöhe und vermitteln ihm, dass seine Art zu sehen, zu fühlen, zu denken und sich zu äußern einzigartig und wertvoll ist.
Eine vorbereitete und anregende Lernumgebung lädt jedes Kind ein, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen, unterschiedliche Spiel- und Lernbereiche zu erfahren.
Wir betrachten das Kind dabei als aktiven Konstrukteur seiner eigenen und ganz persönlichen Lernwelt. Es darf gleichermaßen Erfinder, Künstler, Handwerker, Forscher, Entdecker und Philosoph sein.
Dabei wird das Wahrnehmen von eigenen Grenzen, das Akzeptieren von Grenzen anderer und das Lernen eigenverantwortlich zu handeln sowie Konsequenzen des eigenen Handelns zu übernehmen und zu tragen, ein weiterer, elementarer Lernprozess.
Dass unseren Kindern selbstverständlich Rechte zustehen, lässt sich in unserer Arbeit vor allem unter Berücksichtigung der Selbstbestimmtheit des eigenen Handelns und der Mitbestimmung aktiv für die Kinder erfahrbar machen.
Die Partizipation der Kinder an ihren eigenen Bildungsprozessen und das Mitwirken an den Interessen und Anliegen der Gemeinschaft, ist für uns von besonderer Bedeutung und bereitet uns allen viel Freude und Momente der Bereicherung, weil wir aus einem Pool von Ideen und vielfältigem Potential des Einzelnen für das Gemeinwohl und spannende Themenbearbeitungen schöpfen können.
4.4 Unsere Rolle
Lernen setzt eine angstfreie Umgebung voraus, die Kinder – je jünger sie sind – nur in Anwesenheit vertrauter Bezugspersonen empfinden. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, zu jedem Kind eine individuelle Beziehung aufzubauen. Jedes Kind täglich wahrzunehmen, es in seinen Bedürfnissen nach Zuwendung und Sicherheit, auch Stressreduktion zu unterstützen und es wertschätzend in seinem Handeln zu begleiten.
Darüber hinaus verstehen wir uns als Lernassistenten und Explorationsunterstützer jedes Kindes. Dies geschieht, in dem wir die Kinder anregen ihre Gedanken, ihr Verhalten und ihr Erschaffenes zu reflektieren.
Damit ein Kind die nächste Stufe seiner Lernentwicklung erreichen kann, müssen wir ihnen Herausforderungen zumuten und nicht Hindernisse aus dem Weg räumen.
Wir ermuntern die Kinder eigene Lösungswege zu finden und unterstützen sie darin, diese auch auszuprobieren.
Hierzu ist eine wertschätzende und vertrauensvolle Beziehungsatmosphäre unabdingbar.
4.5 Funktionsräume
In der Reggio – Pädagogik wird der Raum als dritter Erzieher beschrieben (siehe von der Beek, A., S.11).
Befasst man sich ausführlich mit dem Raumkonzept der Funktionsräume, wird dies mehr und mehr schlüssig und entspricht unserem Bildungsverständnis und unserem Bild vom Kind als aktiven Konstrukteur seiner Selbstbildungsprozesse.
Unsere Funktionsräume laden mit ihrer ganz eigenen Angebotsidee und Atmosphäre dazu ein, selbsttätig in Rollen zu tauchen, kreativ und in konstruierender Weise die Möglichkeiten des eigenen Handelns zu erproben und weiterzuentwickeln.
Dabei haben unsere Räume gemeinsam, dass sie eine Fülle an unterschiedlichem Material bereitstellen, das zwischendurch ausgetauscht oder verändert wird.
Nachfolgend möchten wir unsere Funktionsräume kurz vorstellen:
Atelier
„Das Kind ist vor allem an dauerhaften Spuren interessiert. Denn die Beständigkeit der grafischen Spur beglückt es besonders. (…) Sie ist das erste Produkt, das vor den Augen des kleinen menschlichen Wesens eine eigene, von ihm losgelöste Wirklichkeit, (…) darstellt.“ (Wildlöcher, 1984)
Das Atelier ist in verschiedene Bereiche eingeteilt, die alle Kinder dazu einladen ihre kreativen Fantasien und Bedürfnisse auszuleben.
Sinnliche Wahrnehmungen und angemessener Körpereinsatz sind hier von besonderer Bedeutung. Auch wird in verschiedenen Körperhaltungen gekünstlert und gewerkt – im Stehen, Liegen, Sitzen, Hocken und Knien.
Die Material- und Werkzeugangebote sollen die Lust der Kinder am Experimentieren stärken, sie zum Gestalten und Erfinden anregen. Dabei stehen den Kindern vielfältige Darstellungsformen zur Verfügung.